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Bremen, die 57.

    This Tournament-Report article was written by openCards user Chairman Nilva at Feb 8th, 2010.

    Tournament-Report from the Tournament "Bremen #58". (imageBig-Event League 2009/2010)

    Nachdem das Honnoveraner Turnier leider wegen unübersichtlicher Wetterlage ausfallen musste, disponierte ich um und nahm mir vor, stattdessen nach Bremen zu fahren. Das Turnier fand bei Ulfs "Universal Cards Tools" statt und in gemütlicher Runde spendierte der Gastgeber auch Kaffee und Kuchen, für einen schönen Star Trek Nachmittag war somit rundum Sorge getragen. Danke an dieser Stelle an Ulf !

    Nun zum Sportlichen: Schon lange wollte ich meine 1E-affiliation-of-heart, die Ferengi, auch einmal in der 2E ausprobieren, konnte aber aus Zeitgründen leider nur ein paar kleine Änderungen an einem "geliehenen" Deck vollziehen. Mit hochpunktigen Missionen, Tallera und nicht zuletzt Tongo sollten die hundert Punkte vollgemacht werden. Reyga und Gem sollten sich um unliebsame Dilemmas kümmern. Dank Veiled Threat und Historical Research sollte das Deck auch aus einem Rückstand heraus aufschließen können. Um nicht gleich in einen schnellen solchen zu geraten, sollten insbesondere Slightly Overbooked und / oder Where no one has gone before den Gegenspieler verlangsamen. Soweit die Theorie, das Deck findet ihr in der Decksektion.

     

    Runde 1: Michael Mittelstedt

     

    Als Michael Romulus ins Spiel brachte war zunächst unklar, was die Ferengi zu erwarten hatten: Wariness, Prometheus oder Massenevents? Die Antwort schien auf der Hand, als die ersten hochkostigen Romulaner auf dem Tisch erschienen und Michael mit Ptol erst einmal meine obersten Dilemmas ausspionierte. Nachdem Par Lenor einige Zusatzressourcen urbar machen konnte, war mit Rom und Reyga sowie einer RoA #33 unter Ferenginar mein set up hochgefahren. Michael war mit einem kleinen Team bei Investigate Destruction schon vorgestoßen, scheiterte aber an den Dilemmas. Nun wollte ich nachlegen und attemptete mit Mann und Maus Restore Errant Moon und erlebte ein Waterloo, respektive Alamo oder Praxnak :) . Michael legte zwei Dilemmas. Mit Secret Identity entfernte er Reyga und eliminierte mit der folgenden notwendigen Exekution meine verbliebenen Astrometriker. Autsch! In seiner Runde kam er dann mit der Rovaran vorbeigeflogen, erzielte mit Call to Arms zehn Punkte und ließ mich meinen zweiten Reyga abwerfen. Doppel-Autsch :) . Um punktemäßig aufzuschließen spielte ich dann Tongo, konnte zwar 5 Punkte verbuchen, allerdings auf Kosten meines letzten Reygas, der somit im discard Pile landete :) . Während die Ferengi zu Hause ihre Wunden leckten, konnte Michael mit Deep Hatred Wariness nutzbar machen und ausspielen. Dank Well-prepared Defenses konnten die Romulaner aber bei Investigate Destruction aufgehalten werden und Brunt verarztete in der Folge Wariness. Ohne Astrometrics im Skillpool flogen die Ferengi erst einmal zu Breach Barreer wurden aber mustergültig mit einem Dilemma und Prefix Codes gestoppt. Glücklicherweise konnte Michael die Prometheus, mit der ich nach dem ganzen Wariness-set up niemals gerechnet hätte, erst eine Runde später ausspielen. Nun passierten die Ferengi mit zwei Nagi (Nagusse :) ? ) Dignitaries and Witnesses und waren um 40 Punkte reicher. Michael hatte mir aber so gut wie alle meine Astrometriker umgelegt, discardet oder removed, somit war die bereits angegangene Mission passé und auch das Time Out nahte. Michael scheiterte erneut bei Investigate Destruction konnte mich aber auch souverän bei Purchase Moon mit Excalbian Drama und einer discardeten Hand stoppen, so dass das Spiel modified endete. Da hatte ich Glück gehabt, Michaels Prometheus Deck mit Wariness verschleiert,  ist eine sehr nette Idee.

     

    Runde 2: Tiemo Mittelstedt

     

    Tiemo schickte ein Starfleet Deck ins Rennen, was sich mit zahlreichen Captains und Tosk mit Captains Log ebenso vor random selections drücken wollte wie Michaels Deck zuvor. Tiemo war auch forsch unterwegs und attemptete früh mit einer kleinen Crew Navigate Minefield. Als Where no one has gone before ihn faktisch zum Aussetzen zwang, frohlockte ich bereits, konnte mit Gem auch ein Secret Identity entfernen, hatte aber noch keinen Reyga im Spiel. So stoppte mich Tiemo mit seinen Dilemmas zwei Runden lang sicher und konnte seinerseits weitere Commander nutzbar machen und flog zurück zu der bereits angegangenen Mission.  Allerdings  konnte ich Tiemo in diesem Attempt noch aufhalten.  Zwar trug Brunt in der Folgerunde das erste Captain's Log ab, ich beging aber in der Folge passend zum Deck geblendet von Gier zahlreiche Fehler. So spielte ich die 6. Rule aus, um den Veiled Threat - Bonus zu erhöhen und in der vagen Hoffnung Par Lenor in der Zukunft erneut einige Zusatzcounter spendieren zu lassen, obwohl sowohl Reyga als auch eine 141. Rule unter Ferenginar noch auf sich warten ließen. So konnte Tiemo ein neues Captain's Log ausspielen, dass Brunt nun nicht mehr kassieren konnte. Die Starfleetcrew löste somit die Mission und brach zu Survey New World auf. Etwas zu viel riskierend, legte ich bei sechs Mann nur Old Differences, erwischte aber Soval, der nicht gestoppt werden konnte und geriet nun 0:75 ins Hintertreffen. Tiemo machte es deutlich besser. Von seinem An Issue of Trust waren zwar "nur" drei meiner Leute potentiell betroffen, zwei davon hatten aber den für die Mission nötigen Engineer skill, und tatsächlich stoppte er sie beide und ließ meine Mannen somit scheitern. Wieder am Zug attemptete eine Starfleet-Riesencrew von zehn Mann die folgende Spacemission und ich legte Well-prepared Defenses, davor zur Absicherung noch ein Secret Identity und als letztes Dilemma Where no one has gone before. Mit Secret Identity sah ich meine Annahme bestätigt, dass die Kombo halten würde und wählte ein Non-Aligned Personal aus. Tiemo brachte zu meiner großen Überraschung Navaar stattdessen ins Spiel und opferte sein Captain's Log, um mir die 100:0 Klatsche endgültig beizubringen. 

     

    Runde 3: Tobias Rausmann

     

    Trotz der Niederlage traf ich nun auf den bis dato ungeschlagenen Tobias, der ein cardassianisches Capturedeck zu Felde führte. Das Deck war recht schmal und sollte mit High Command Motivation bzw. Survey New World und mehrfach ausgespieltem Evek des Gegenspielers Schlüsselpersonal in den Knast überführen, eine sehr nette Idee. Allerdings kam mir hier nicht nur meine Deckgröße entgegen und der Umstand, dass Tobias offensichtlich nicht gut zog, seinen ersten Evek konnte er erst gegen Runde vier ausspielen, sondern auch, dass Tobias seinen Dilemma Pile dem Deck entsprechend angepasst hatte. So verwendete er beispielsweise nicht Secret Identity sondern The Carekaker's Guests, was das ausgewählte Personal ja oben auf das Deck befördert und somit von Evek angreifbar macht. Eine wirklich gute Idee, nur in diesem Spiel leider nicht von Vorteil, da Reyga das Dilemma ja problemlos nullifizieren kann. Wie erwähnt zog Tobias zu Beginn offensichtlich relativ schlecht und fand zu Beginn auch kein Schiff, so dass die Ferengi nach einem kleinen Boost via Par Lenor auch ressourcentechnisch im Vorteil waren. Auch Tobias' ausgespieltes High Command Motivation beförderte Brunt sogleich in den Discard Pile, allerdings mit der Folge, dass Tobias' erstmals ausgespielter Evek meinen zweiten Brunt von der Spitze meines Decks in den Knast beförderte und somit zukünftige Event Destruction meinerseits verhinderte. Während des Spiels stießen auch noch Zek und Ezri zu Brunt hinzu, so dass man durchaus die Episode The Emperor's New Cloak nachzustellen gedachte, setzt man vor Brunt noch ein Mr. :) Allerdings blieben Rom und Reyga, weil früh ausgespielt, ungefährdet. Während die Ferengi bei Breach Barreer erste Dilemmas sammelten, mussten die Cardassianer nach Swashbuckler (aus Respekt vor dem neuen Cardie-Entstop-Interrupt), Slightly Overbooked und Where no one has gone before eine längere Reise unternehmen. Der zweite Attempt bei Breach Barreer brachte dann mit Tallera die ersten 45 Punkte, nachdem die Ferengi mit Veiled Threat eine Schockwelle passieren konnten. Auch meine Tongo Versuche endeten ohne Ishka, die sich irgendwie tief in den Niederungen meines Draw Decks versteckt hatte, alle glücklich und somit fehlte nur noch die Planetenmission. Die Cardassianer hielten sich noch etwas an ihrer ersten Spacemission auf, konnten aber schließlich diese lösen. Bei meinem zweiten Attempt beging ich dann mal wieder einen Fehler. Bei meinem Versuch ein Dilemma mit der 33. Rule zu passieren, wies mich Tobias zu Recht darauf hin, dass ich nicht die vollen Kosten des Interrupts bezahlt hatte und ihn somit ohne Effekt verpuffen lassen musste. Ich hatte vergessen, den Text aufzusagen :) . Jedoch konnten nach einer weiteren Runde Tongo und gelöster Mission die hundert Punkte voll gemacht werden.

     

    Runde 4: Ulf Benjes

     

    Zu guter letzt traf ich dann noch auf den Gastgeber Ulf, der ebenfalls ein cardassianisches Einbucht-Deck spielte. Zwar hatte Ulf sich vor dem Turnier noch fleißig Karten ausgedruckt, u.a. den neuen Entstop-Interrupt, beließ es aber doch bei einem eher konventionellen Capturedeck mit Maneuverkarten und Ensnared. Ulf durfte beginnen, lauerte aber zunächst einmal mit seinen Cardassianern auf erste Aktionen seitens der Ferengi. Dank Par Lenor hatten selbige dann auch bald Reyga, Rom und Konsorten ausgespielt und machten sich an Restore Errant Moon. Diese konnte dann auch prompt gelöst werden.  Da ich auf Antriebshilfe in Form von Slipstream Drive oder Astrometrics Lab aber verzichtet hatte, mussten die Ferengi an der Mission der Dinge harren, die da kamen. Und Ulf schlug voll zu. Er spielte drei Mal (!) Ensnared, musste zwar somit fast sein ganzes Deck discarden, hatte dann aber mit Reyga, Rom und Brunt auch die Ferengi Creme de la Creme in Gewahrsam genommen. Allerdings mussten auch Ulfs Schergen nach Where no man has gone before aussetzen, so dass die Ferengi nun mit Breach Barreer die Spacemission in Angriff nehmen konnten. Auch diese war recht fix gelöst und somit fehlten nur noch Tongo-Punkte. Ulf verpasste dann noch die Gelegenheit das Spiel zu verlängern, als er mit Ocett nicht nach seinem discardeten Entek grub, um meine zwei Tongos zu zerstören, so dass das Spiel nach zwei Runden Tongo mit Ishkas tatkräftiger Unterstützung endete.

     

    Damit landeten meine großohrigen Kaufleute auf Rang drei, hinter Tiemo und Tobias. Bis auf dass sich mir noch nicht ganz erschließt warum ausgerechnet Reyga (not a typical Ferengi, um Crusher zu zitieren) mit den Rules so viel Rabatz machen kann, muss ich sagen, haben die Ferengi auch in der 2E ihren eigenen trek-gemäßen Flavor. Gegen Michael hatten sie ungefähr zwanzig Karten unter Ferenginar angespart, so dass sich meine Sitznachbarn schon wunderten, ob hier nicht mit zwei Draw Decks gespielt wurde und mit Par Lenor und der 6. Rule hatte ich teilweise über zwölf Karten in einer Hand und konnte mich über Ressourcenknappheit nicht beklagen. Die gängigen Schwächen gegen Gomtuu und An Issue of Trust, obwohl vielerseits beklagt, finde ich, gehören zu dieser Affiliation einfach dazu. Auch das große Decks per se nicht super schlecht oder langsam sein müssen, hatte sich für mich erneut bestätigt, hatte ich doch diesbezüglich vor dem Turnier etwas Sorge.

     

    Das Turnier hat also wie immer viel Spaß gemacht, nochmals Danke an den fleißigen Organisator. Nächster Halt für mich ist Dessau (dann aber wieder mit aktivierten Disruptoren :)) oder, sollte es dieses Jahr so etwas geben, das Berliner Regional.