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Bremen #47 (Weihnachtsturnier 2006)

    This Tournament-Report article was written by openCards user Tribble and was published first on "STCCG-Turnier (stccg-turnier.de)".

    Tournament-Report from the Tournament "Bremen #47 (Weihnachtsturnier)".

    by Thomas Vorwerk

    In seinem Bericht zum Weihnachtsturnier in Hannover fasste Christian Zipper mein Deck in der typischen Borniertheit der allzu verbreiteten "Winzdeck"-Freunde zusammen:
    "Den eigentlichen Schnelligkeitsvorteil der Kadetten, welchen ich erst leidlich auf dem GP in Celle erfahren hatte, schaffte Thomas durch sein wie immer überdimensioniertes Deck doch glatt zunichte zu machen."
    Meine zwei verlorenen Spiele an diesem Deck hatte ich nicht meinem "wie immer überdimensionierten Deck" zu "verdanken", sondern den üblichen Spielfehlern. In einem meiner zwei verlorenen Spiele löste ich etwa meine dritte Mission weit vor meinem Gegner, dieser wollte mir auch schon gratulieren, doch da fiel mir auf, daß ich nur die drei 30-Punkte-Missionen gelöst hatte, was für einen Sieg leider nicht reichte (und in der Tat den Schnelligkeitsvorsprung zunichte machte). Und in dem anderen verlorenen Spiel war alles ziemlich knapp. Wichtiger als die Kadetten war für mein Deck übrigens Matthew Dougherty, der seinen Gametext auch in jedem Spiel ausführen konnte, und auf der Bahnfahrt mit Ulf (mein drittes gewonnenes Spiel an diesem Tag) konnte ich damit sogar zweimal meine Attribute erhöhen. Ich bin kein Superspieler - und will es auch gar nicht sein, wenn man dafür mit 38-Karten-Decks spielen muss - aber ich habe an diesem Tag neben Christian Zipper (Newcomer des Jahres 2005) immerhin Ulf und Thorsten Wanek (ich glaube, zum ersten Mal überhaupt) besiegt. und ich war damit zufrieden. Bis zum "normalen" Constructed acht Tage später in Bremen wollte ich mein Deck noch verbessern, doch es ist meines Erachtens einfach schon ziemlich super. natürlich kann man auch noch die Hälfte der Karten rausschmeissen, aber mir wird es im Gegensatz zu vielen anderen Gegner nicht so schnell passieren, daß ich ein Spiel verliere, weil der Gegner mein Deck durch Assimilation, Battle, Capture oder Discard platt macht. Selbst nachdem Christian meine drei Kirks noch vor der ersten gelösten Mission verschrottet hatte, gewann ich dann doch ziemlich problemlos gegen ihn, denn ungeachtet dessen, daß Sebastian völlig "geschockt" war, als er erfuhr, daß mein ursprüngliches Kadetten-Deck ganz ohne Kirk auskam (eine Art von Cheater-Karten, die ich nicht gern mag), ist der Kirk für mein Deck nicht notwendig, denn ich habe genügend Asse im Ärmel und könnte Gegner noch bei einem zweiten Spiel gegen dasselbe Deck mit völlig anderen Strategien überraschen. Und das macht mindestens für mich (vielleicht auch für den Gegner) das Spiel interessanter...
    Für Bremen entfernte ich in der Tat noch einige Karten aus meinem Deck (exakt zehn), und zwar:

    • Carol Marcus, Sarina Douglas, T'Pol (Subcommander, die Non-Aligned-Version) und Patrick (hatten sich alle nicht bewährt)
    • Boothby Nr. 3 (soll heißen, zwei Kopien blieben im Spiel) und Nick Locarno Nr. 3 (waren nicht so spielentscheidend, daß ich mir mit ihnen potentiell meine Hand blockieren wollte)
    • U.S.S. Enterprise-C (mein siebtes Schiff, hatte immer genügend Schiffe)
    • Back-Flush Bussard Collectors Nr. 3 (blockierte auch öfter, als das sie half)
    • Escape Nr. 3 und Temporal Delineation Nr. 3 (zu viele Interrupts können auch blockieren...)
    Die Fahrt nach Bremen verbrachte ich mit denen bereits seit Hannover im Regionalzug fahrenden STCCG-Kollegen Tobias Meyer, Daniel Sinner und Sandra Stieß, was schon mal für viel Spaß sorgte. Bei Ulf zuhause erklärte ich mich dann freiwillig für den Turnierbericht bereit (ich hatte ja auch schon anderthalb Seiten geschrieben), und zwar mit den Worten, daß ich auch mal einen Turnierbericht bei einem Turnier schreiben möchte, daß ich gewinne...

    Im ersten Spiel trat ich dann auch gleich gegen den Gastgeber Ulf an, der neben den von ihm heiß verehrten Romulanern diesmal noch einige Dominion-Knaller dabei hatte und mir das Leben schwer machte mit einer Mischung aus der Tenak'talar (When an opponent's mission attempt fails, if this ship is staffed and at that mission, score 10 points), der neuen Pursuit-Karte "Parallel Course", einigen Dilemma-Schaufel-Karten (neben der obligatorischen U.S.S. Defiant auch jene Dominion-Battle-Karte aus TBG, die ohne Mission-Attempts erste Dilemmas unter seine Missionen brachte - und einem Shinzon, der die Battle-Karten wieder recyclen konnte. Wem das noch nicht reichte, nervte er noch mit diversen Infiltratoren, die per "Anything or Anyone" ins Spiel kamen, und den dazugehörigen Events, die ihn mehr Dilemmas ziehen lassen. Ulf führte sehr schnell mit 45 : 0 durch seine diversen Bonuspunkte, doch nachdem er bei seinem ersten (sehr verspäteten) Mission Attempt ausgerechnet auf "Unbelievable Emergency" stolperte (zwei Personen gestoppt, zwei Key-Personnel getötet, und das für 4 Counter), stagnierte sein Deck etwas, und trotz der Probleme mit der Tenak'Talar und "Parallel Course" gelang es mir durch das dreimalige Einsetzen von Matthew Doughertys Gametext (natürlich nicht in einer Runde...), meine drei Missionen zu lösen - Full Win.

    Im zweiten Spiel trat ich gegen Tobias Meyer und sein DS9-Deck mit vielen verräterischen Wissenschaftlern an, die er per "Bustling with Activity" ziemlich gezielt ins Spiel brachte. Allerdings erlaubte diese Karte auch mir, einige Non-Aligned Personen wie Smiley oder Morik (alle Skills der einen Mission) sehr früh ins Spiel zu bringen, wodurch sein vermeintlicher Tempo-Vorteil durch das Downloaden nicht erkennbar war. Ohne besondere Vorkommnisse erzielte ich auch hier einen Full Win.

    Im dritten Spiel war meine Gegnerin dann Sandra "Kruge" Stieß, die befürchtete, früher oder später gegen Tobias Rausmanns durch eine bestimmte Genesis-Karte sehr verstärkte Cardassianer spielen zu müssen. Ich wies sie aber darauf hin, daß es noch etwas Schlimmeres gibt, als gegen Cardassianer zu spielen: nämlich gegen ein Mädchen spielen zu müssen...
    Zu diesem Zeitpunkt führte ich mit meinen zwei Full Wins übrigens unangefochten, Sandra hatte beispielsweise gegen Tobias nur einen Modified Win erringen können. Durch einige Battle-Karten erzielte Sandra recht schnell 30 Punkte und nahm mir mit Kruge auch ein Schiff ab, ich hatte aber inzwischen durch Nog ihre ersten vier Dilemmas anschauen dürfen und probierte mit fünf per Dougherty geboosteten Personen relativ siegessicher meine Kadetten-Missionen, und Sandra konnte tatsächlich nur "Skeleton Crew" legen. Doch ich wäre nicht Thomas Vorwerk, wenn ich an dieser Stelle des Spiels nicht feststellen würde, daß ich keinen Security-Heini dabei hatte, und ich Leyton, den ich vor allem zum Runterladen von Schiffe benutze, gerade per Dougherty umgelegt hatte. Aargh!
    Das Spiel bleib aber spannend, nach dem Time-Out fehlte mir noch eine Mission, Sandra zwei. Ich war zuerst dran, Sandra legte sämtliche ihr möglichen Dilemmas, wobei aber "Tragic Turn", "Tsiolkovski Infection" und "Don't let it end this Way" (???, offenbar war ich nicht der einzige, der zu Spielfehlern neigte - oder war das für den Fall eines "Escape"?) allesamt keinen Eindruck auf mich machten. Doch die blöde "Gomtuu Shockwave" zum Schluß stoppte mich, für Dilpomatie sind weder die Kadetten um Zirkuspilot Locarno noch die Besatzung der Valiant bekannt.
    Nun war also Sandra dran, und sie hatte unter ihrer Planet-Mission ca. elf Dilemmas, unter der Space-Mission derer fünf. Beim Attempt der Planeten Mission schaute ich hilflos zu, als sie sich aber zu fünft an der Space-Mission versuchte, hatte ich noch ein AS im Ärmel, bzw. ein "Surprise Snag" auf der Hand. Ich durfte also ein Dilemma zeihen und für einen Punkt spielen - und zog "Heart to Heart". Bingo! Erstaunlicherweise zog ich dann aber zwei Personen, die keinen einzigen Skill gemeinsam hatten, und verlor somit das Spiel. Es war aber das spannendste und knappste Finish, das ich je erlebt habe.

    Im letzten Spiel trat ich gegen Michael Mittelstedt an, der wie ich sogar noch die Chance hatte, das Turnier zu gewinnen, allerdings müsste dafür Sandra gegen Tobias Rausmann versagen, denn gegen Sandra hatten wir beide verloren (ansonsten jeweils nur Full Wins). Michael spielte ein Baraka-Deck, wie man es eigentlich nicht mehr vermutete hatte. "Deploy the Fleet", "At What Cost?", "Running a Tight Ship" und "Tampering with Time", zur Verstärkung aber noch einige Dohlems und "Vedek Assembly", Vic Fontaine und über ein zunächst sehr überflüssig wirkendes zweites Hauptquartier Malcolm Reed, der wie viele andere Karten immer wieder recyclet wurde. Als Ulf mal vom Nebentisch fragte "Wieso darf der Dilemmas legen?", klärte ich ihn darüber auf, daß ich Herrn Mittelstedt halt nicht erlaubt habe, in einer Runde gleich zweimal "Disinterested Visitor" zu spielen, denn die dafür erforderlichen drei Starfleet-Heinis hatte er nicht einmal Deck, geschweige denn im Spiel. Da ich durch einen dringend nötigen "Surprise Snag" (der aber nichts brachte) eines meiner Schiffe discardet hatte, und ich bei über 31 (ein "D'Arsay Archive" nicht mitgezählt) durch meine Hände gegangenen Karten nur ein weiteres Schiff ins Spiel bringen konnte, wollte mein Dougherty nicht recht funktionieren und ich konnte Michaels (halbwegs) innovativem Deck nichts entgegensetzen. Da Sandra am Nebentisch tatsächlich auch versagte, gewann Michael dann das Turnier, ich machte den Dritten hinter den zwei Spielern, die besser als ich waren (bzw. mehr Glück hatten).